Die Historie des Oberhessischen Golfclub Marburg e.V.
Von der Gründung im Jahr 1973 bis heute
Historisch betrachtet gab es im Deutschland des Jahres 1973 – dem Gründungsjahr des Oberhessischen Golfclub Marburg (OHGC) – gerade mal 123 Golfclubs.
Dass es im Jahr 2013 (also 40 Jahre später) 823 Golfanlagen gibt (also 700 mehr als damals) verdanken wir nicht zuletzt unseren tatkräftigen Visionären: Gotthold Meyer und Heinz Ludwig.
Am 2. Juni 1973 gründeten die beiden Urheber des Marburger Golfclubs zusammen mit Dr. Alfred Balzer, Reinhard Balzer, Dieter Behm, Bernadette und Waldemar Buske, Gunther Friese und Lieselotte Meyer den Oberhessischen Golf-Club Marburg e.V. im Parkhotel Stadtallendorf. Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte am 19.3.1974. (Dr. Alfred Balzer verstarb 88-jährig im Herbst 1997; Gunther Friese im 86. Lebensjahr im Frühjahr 1998. Wir werden beiden ein ehrendes Andenken bewahren.)
Ursprünglich war wohl Gotthold Meyer durch einen gewissen Bill Ludwig (USA) vom Golfvirus infiziert worden, um dann in Marburg mit Heinz Ludwig – nomen est omen – während einer gemeinsamen Autofahrt Anfang der 70er Jahre zu beschließen, einen heimischen Golfclub zu gründen.
Heinz Ludwig war der Macher. Die erste Geländesuchtour ging nach Weiershausen – einem Ort, wo es nur eine Zufahrt gab und die Welt zu Ende schien. Ein Platz zwischen Sindersfeld und Rauschenberg wurde wegen der Waldlage und den damit verbundenen Schwierigkeiten wieder verworfen. Richtig ernst wurde es beim Projekt “Schloss Lehrbach”: Am 2. Juni 1973 wurde im Parkhotel Stadtallendorf der OHGC Marburg e.V. gegründet. Der erste Vorstand bestand aus Heinz Ludwig (Präsident), den Vizepräsidenten Dr. Alfred Balzer und Gunther Friese, Schatzmeister Dieter Behm (dieser wurde bereits nach einigen Monaten von Wolfgang Plannet abgelöst) und den Beisitzern Reinhard Balzer, Waldemar Buske und Gotthold Meyer. Bald darauf entstanden Pläne, Logo und Briefpapier.
Doch das Projekt “Lehrbach” musste aus Kostengründen aufgegeben werden.
Bei der erneuten Suche bot sich schließlich der Maximilianenhof in Cölbe-Bernsdorf an, und mit den Bürgschaften der Gründungsmitglieder konnte schließlich das Projekt Maximilianenhof in Angriff genommen werden. Am 13. 9. 1974 wurde mit der Gutshofverwaltung ein zunächst auf 30 Jahre befristeter Pachtvertrag über die Clubhausgebäude und heute ca. 30 ha Land unterschrieben. Noch im gleichen Jahr wurde der Platzbauer Kurt Peters aus Lohmar beauftragt, die ersten 6 Löcher zu planen.
Von 1975 bis 1976 entstanden die “unteren Spielbahnen” für einen Kostenaufwand von ca. 130.000 DM.
Bereits am 4. August 1976 wurde der 1. Monatsbecher nach Stableford ausgespielt, wobei die damaligen Löcher 2, 3 und 4 auf Par 7 (!) und die übrigen auf Par 6 (!) festgesetzt wurden!
Die erste Clubmeisterschaft fand 1976 statt: Sieger wurden Kitty Ludwig und Dr. Jochen Hellwig.
Das erste “Quasiclubhaus” war ein alter Bauwagen, der in der Nähe der Rotbuche an der damaligen Bahn 2 (jetzt Bahn 1) rechts vom Fairway stand und der den Mitgliedern zum Konferieren, Diskutieren, Umkleiden und Erfrischen, aber auch als Unterstellplatz diente. Wo wir Golfwütigen seinerzeit unsere Notdurft verrichteten, bleibt ein wohlbehütetes Geheimnis.
Namen wie Dr. Hellwig (1. Sportwart) und seine Frau Gabriele Genscher, Dr. Stahlknecht und Dr. Zastrow, sind den “Altgolfern” als “erste Golflehrer” noch gut bekannt. Etwas später begannen Axel Krüger und Günther Gensch, damals “einstellige” Medizinstudenten, mit zweimal wöchentlichem Gruppenunterricht. Dieser lief höchst improvisiert, aber mit hoher Motivation (oft auch mit Kind, Hund und Kegel) und erstaunlicherweise unfallfrei ab. Aus einem Pappkarton konnten die Beteiligten Bälle, Tees, Strümpfe und Handschuhe kaufen. Handwerkszeug wurde bei Artesano erworben (ein halber Mizuno-Schlägersatz für 315 DM).
Bad Wildungen und Braunfels dienten seinerzeit zum Erspielen einer Vorgabe, wobei man peinlich darauf bedacht war, als “Underdog” aus Marburg nicht unangenehm aufzufallen. Dort sowie in unserem Umfeld zweifelte man oft am bleibenden Erfolg der damaligen Unternehmungen.
Aber insbesondere der Eigeninitiative des Ehepaares Heinz und Kitty Ludwig ist es zu verdanken, dass die damaligen Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert werden konnten. Kitty Ludwig fuhr beispielsweise den damaligen Platzarbeiter Sztipian Tumbas täglich frühmorgens aus Cappel zum Platz und abends wieder nach Hause.
Dem Einsatz von Platzwart Norbert Wagner und unserem späteren Sportwart Klaus Seidler sowie dem festen Zusammenhalt der Mitglieder mit den unzähligen freiwilligen Arbeitsleistungen ist es zu verdanken, dass der Platz bis zur Erweiterung den Vergleich mit anderen, wesentlich teurer angelegten Plätzen, nicht scheuen musste. Gewässert wurde beispielsweise mit einem als Sprengwagen ausgestatteten Jauchefaß an einem Universaltraktor.
Von den 85 Mitgliedern 1975 spielten immerhin noch 19 im Jahr 2003.
Dr. Alfred Balzer (Don Alfredo) mit dem goldmetallicfarbenen Mercedes Sportwagen (Kennzeichen: BID_-_DM_1) gewährte schon damals großzügig den notwendigen finanziellen Rückhalt, um die Sache nicht scheitern zu lassen. Auf ihn geht auch der Bau des alten Puttinggreens und der Bau der heutigen Bahnen 2, 3 und 7 zurück.
Angesichts der vorveranschlagten Kosten von 40.000_DM (richtig viel Geld im Jahr 1977) schien das Problem der Grünbewässerung schier unlösbar. Doch mit einer von Dr. Schlolaut entworfenen “Eigenkonstruktion” verlegten er und Heinz Ludwig in den Jahren 78/79 die heute noch in Betrieb befindlichen Bewässerungsrohre.
Durch eine Nacht- und Nebelaktion wurde von Hans-Jürgen Schäfer und “Teddy” Stahlknecht das nervige Wasserproblem “gelöst” und ein See gegraben! Nicht verschwiegen werden soll freilich, dass durch unsachgemäßes Bedienen der Planierraupe ein Schaden von 3.500_DM entstanden war.
Damit aber war der “SchäSta”-Pokal ins Leben gerufen.
Der “Gefi”-Pokal, gestiftet von Martha-Elisabeth Gehrke und Waltraud Fiedler, wurde viele Jahre mit großer Hingabe zelebriert.
1976 demonstrierte Jung-Golflehrer Schurr der interressierten Marburger Öffentlichkeit das Golfspiel. Die Clubhausbaracke wurde gebaut. Von manchem Fremden belächelt, wird sie den damaligen Marburger Golfern immer in Erinnerung bleiben.
Im gleichen Jahr begann auch die unvergessene Unterstützung durch Herbert Albrecht, der nicht nur als Platzwart, sondern auch als golfsportlicher Motor und “Gesellschaftshai” – z. B. als Organisator des 1976er Muttertagsturniers – wirkte und u. a. als “Wintercaptain” aus den aktuellen Clubaktivitäten der nächsten 3 Jahrzehnte nicht wegzudenken ist.
Neben den ersten Kontakten zu Bad Wildungen und Braunfels wurden Golffreundschaften zu Bad Kissingen und Hofbieber bei Fulda geknüpft – Gotthold Meyer hatte diese “Außenministerrolle” immer gern übernommen. Die Generationen danach haben diese Diplomatie nach Kräften weiter getrieben. Der Club erfreut sich heute, nicht nur in Hessen, unzähliger Freundschaften und zahlreicher Sport- und Verbandskontakte. Das Phänomen “Golfmenschen in Marburg”, bei denen man sich wohl fühlt, ist lebendig.
Die chronischen finanziellen Sorgen der damaligen Zeit wurden u. a. durch öffentliche Aktivitäten wie “Offene Golftage”, Schach-, Skat- oder Bridgeabende oder Landknechts- und Martinsgansessen angegangen, um Mitglieder zu werben. Die Bewirtung wurde z. T. von Vorstandsfamilien organisiert.
Am 17.5.1977 wurde die offizielle Einweihung des Golfplatzes vorgenommen. In Anwesenheit des damaligen Hessischen Wirtschaftsministers Herbert Karry sowie Landrat Dr. Christean Wagner, dem Oberbürgermeister der Stadt Marburg Dr. Hanno Drechsler, dem Sportdezernenten der Stadt Marburg Dr. Gerd Dahlmanns und Cölbes Bürgermeister Holger Brück schlug Gründungspräsident Heinz Ludwig symbolisch am ersten Abschlag einen goldenen Golfball.
Bürgermeister Brück, Landrat Christean Wagner, der hessische Wirtschaftsminister Herbert Karry, Wolfgang Plannet, Dr. Dahlmanns (verdeckt) und Heinz Ludwig.
So kahl war es 1976
1978 hatten die Verantwortlichen den Mut, einen englischen Pro anzuwerben – eine fast unendliche Geschichte: 30 Bewerber von der Insel wurden in einem Londoner Hotel von fünf Marburger Clubfunktionären nach “deutscher” Art auf ihre Tauglichkeit für die Aufgabe eines Pros und/oder Greenkeepers hin interviewt. Schließlich war es Gordon McGready, der uns auf englische Art über Jahre trainieren durfte.
1981 entstand unter maßgeblicher Mitarbeit der Familie Ludwig und Dr. Dieter Molzahns das erste Heft unserer Clubnachrichten – die Eizelle unseres heutigen “Marburger Eagle”.
1982 konnte die Eröffnung der 9-Loch-Anlage und der Driving-Range gefeiert werden, die dank des Maschineneinsatzes des Platzbauers, einiger Landwirte und viel Eigenleistung der Mitglieder zustande kam. Aus einem Standard 74, Par 75 Platz war nun ein 9 Loch-Golfplatz mit Par und Standard 72 entstanden.
Unvergessen bleibt der glanzvolle Jubiläumsball am 12.11.1984 zum 10-jährigen Bestehen des Vereins im festlichen Rahmen des Hauses des Corps Teutonia.
So war in den ersten 10 Jahren unter der Präsidentschaft von Heinz Ludwig und dem uneigennützigen Einsatz vieler Mitglieder unser toller 9-Loch Golfplatz entstanden, als 1984 Dankwart Haese bei damals 211 Mitgliedern zum Präsidenten gewählt wurde. Heinz Ludwig und Dr. Alfred Balzer wurden für ihre großen Verdienste zum Wohle des Clubs mit der Ehrenmitgliedschaft des OHGC ausgezeichnet. Herbert Albrecht, Gotthold Meyer und Wolfgang Plannet erhielten die ersten silbernen Ehrennadeln des Clubs.
Die Erweiterung auf 18 Löcher war schon damals der Wunsch aller Mitglieder. Fast wären wir diesem Ziel sehr nahe gekommen. Die ernsthafte Absicht einer Münchener Hotelgruppe, in der Nähe der Straßenmeisterei ein Sporthotel zu errichten und gleichzeitig den Platz auf 18 Löcher auszubauen, stand kurz vor der Verwirklichung. Leider scheiterte 1984 dieses Projekt wegen politischer Veränderungen in der Gemeinde Cölbe.
Spätestens mit dem Vorsitz von Dr. Peter Berressem 1988 begann auch für den kleinen Marburger Verein eine neue Umbruchszeit. Peter realisierte als erster die zunehmende Professionalisierung im Golf-Geschäft, die heute mehr denn je von der Industrie, aber auch vom DGV und den europäischen Gremien praktiziert wird und versucht Eingang in die Clubs zu finden. Mit der Neuaufnahme von über 200 Mitgliedern in diesen Jahren wurden die finanziellen Sorgen endlich überwunden. Stattdessen gab es allerdings einige Jahre Gedränge auf dem Platz, so dass schließlich eine Warteliste eingeführt werden musste. Damit verbunden war die Einstellung des ersten Clubsekretärs, Herrn Loida, der uns leider durch seine unnachgiebige Aversion gegen die ungeliebte Einführung einer EDV wieder verließ.
In dieser Zeit wurde der Beschluss gefasst, den Platz auf 18 Löcher zu erweitern und Planungen zu entwerfen. Ein neues Clubhaus wurde jedoch behördenseitig leider nicht genehmigt. Eine Betreibergesellschaft wurde gegründet, aber von der Mehrheit der Mitglieder nicht angenommen. Schließlich wurde der Ausbau der Umkleideräume, Toiletten und die Errichtung des Proshops an heutiger Stelle im Maxhof realisiert.
Noch heute ist Peter Berressem – nicht nur als DGV Course Rater – in unserem Club ein Aktivposten.
Dies war aber auch die Zeit, in der Monika Zeckey als Jugendwartin maßgebliche Akzente setzte. Neben den regelmäßigen Jugendgolfstunden, der Errichtung eines Kinderspielplatzes, der Organisation mehrerer Kinder-Sommerfeste fuhr sie zu zahlreichen hessischen Jugendlagern und hessischen Jugendturnieren, wobei unsere Jugendlichen damals einige Male hessische Turniere in ihrer Jahrgangsklasse gewinnen konnten, wie zum Beispiel Falk Bandt, Alexander Bauer, Christian Zeckey oder Philipp Gensch. Unvergesslich bleibt der Schüleraustausch mit denen des Golfclubs Rochdale /England, den Jugendlichen aus der Heimat unseres Trainers Trevor J. Rigby .
Sechs Jahre später, 1992, übernahm Hermann-Heinz Schwarz das Präsidium. Mit der Fertigstellung der Duschen und Toiletten sowie der Rückabwicklung der GmbH gab er sich freilich nicht zufrieden. Der Abschied der ehrwürdigen Clubhausbaracke wurde unter der fachkundigen Hilfe von Vizepräsident Michael Berdux eingeläutet und 1994 das neue Clubhaus an der Stelle des ehemaligen Maschinenschuppens in der Scheune des Maxhofes gebaut. Der Parkplatz wurde teilweise umgestaltet und erhielt einen befestigten Belag.
Unter der Leitung unseres damaligen Platzwartes, Wolfgang Münzer, wurde der Teich abgedichtet und gleichzeitig etwas vergrößert. Der Platz entwickelte sich unter seinen Händen zu einem hervorragend zu bespielenden Kurs. Seine maßgebliche Mitarbeit führte u. a. 1995 dazu, dass die der heutigen Zeit angepasste Satzung verabschiedet wurde. Gespräche mit den Gemeinde- und Regierungsvertretern führten zum Signal der Genehmigungsfähigkeit einer Platzerweiterung, sofern genügend Flächen zur Verfügung gestellt werden können. Der Pachtvertrag mit der Gutshofverwaltung wurde bis in das Jahr 2039 verlängert. Hermann-Heinz Schwarz hinterließ ein gut bestelltes Haus.
Seit Beginn der 90er Jahre ist der Club sportlich und gesellschaftlich eine feste Größe in Marburg, und in Hessen nicht mehr wegzudenken. Der Platz ist in die oberhessische Hügellandschaft eingebettet, von deren höchsten Punkten sich ein weiter Blick zum Kellerwald, zum Vogelsberg und zu der von Bonifatius christianisierten Amöneburg eröffnet. Und im Clubhaus leben Grimm´s Märchen weiter.
Unter der Ägide von Dr. Ernst-Günther Gensch, Präsident ab 1996, wurde die Arbeit früherer Vorstände traditionsbewusst weitergeführt. Neben Verbesserungen und Verschönerungen auf dem Gelände galten die Bemühungen insbesondere der Schaffung von Erweiterungsflächen und dem Ausbau der sportlichen Aktivitäten. Mit seiner Unterstützung gelang der Hessenligamannschaft mehrfach der Aufstieg in die nächst höhere Klasse.
Einen sportlichen Höhepunkt besonderer Art durften wir erleben, als im Oktober 1999 Bernhard Langer, einer der ganz Großen, bei uns zu Gast war. 27 aufstrebende Gäste und Mitglieder unseres Clubs hatten die Möglichkeit, sich in einem Qualifikationsturnier für ein Loch mit Ihrem Idol zu qualifizieren. 200 begeisterte Zuschauer erlebten so einen von großem Golf geprägten und einem begeisternden Fest am Abend abgerundeten Golftag.
Hierzu die Bemerkungen des damaligen Präsidenten Ernst-G. Gensch: “Nicht nur hier war zu merken, dass der Golfsport aus seinen Kinderschuhen geschlüpft ist – weltweit, deutschlandweit, hessenweit und auch in Marburg. Die Anerkennung als Schulsport wird die Ressentiments weiter abbauen, die internationalen Erfolge deutscher Spieler ebenso. Junge Leute, wie z. B. Alexander Czejka, einst mittelloser tschechischer Flüchtling, oder “Tiger Woods” zerstören jegliche Zweifel, dass Golf kein Leistungssport sein kann. Sie sind der Beweis dafür, dass Golf nicht nur für das Wochenendvergnügen älterer Damen, Manager, alternder Fußballer oder unterbeschäftigter Showstars und Filmemacher gedacht ist. Die positiven sportlichen, sozialen, körperlichen, geistigen, mentalen, psychologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Golf auf die Entwicklung eines Menschen sind heutzutage glücklicherweise zweifelsfrei und werden auch in Zukunft der Region zu Gute kommen.”
Um die Mitgliedernachfrage befriedigen zu können, wurde die Frage nach einem 18-Loch Meisterschaftsplatz immer dringender. In langjähriger, mühevoller Kleinarbeit von Günni Gensch und einmal mehr seinem Vizepräsident Heinz Ludwig gelang es, die Flächen für den Ausbau auf 18 Löcher zusammenzubekommen. Immer wieder auftretende kleinere und größere Probleme wurden aus dem Weg geräumt. So konnten selbst massive Wildschäden auf den oberen Löchern niemand von dem Ziel abbringen. Bei der erforderlichen großen Reparatur mit Neueinsaat wurde vielmehr gleich eine automatische Bewässerung für die oberen 3 Löcher und die damalige Driving-Range (jetzt Kurzplatz) verlegt. Diese Annehmlichkeiten genießen wir heute auf unserem zunächst von Reinhard Bandt und heute von Jörg Bauscher gepflegten Platz. Wobei die behördliche Erlaubnis der Wasserentnahme aus dem zur Ohm fließenden “Roten Wasser” ein sehr wichtiger Schritt war.
Reinhard Bandt und Dr. Ernst-Günther Gensch zeichnen sich auch verantwortlich für die Einstellung unseres ersten professionellen Greenkeepers J.C. Borders, kurz J.C. genannt, im Jahre 1999. Was seine Professionalität und sein Verantwortungsgefühl für uns bedeutete, war bereits nach wenigen Wochen zu spüren. Zusammen mit seinem Team war er unser Garant für eine sportlich gepflegte Anlage bis zu seinem Ausscheiden aus Altersgründen.
Auf der Jahreshauptversammlung 2000 wurden die finanziellen Rahmenbedingungen für den Ausbau auf 18 Löcher beschlossen. Nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens im Juni 2002 begann der Ausbau unserer Golfanlage von 9 auf 18 Löcher. Hier hat sich neben Günni Gensch – der die golfsportlichen Gesichtspunkte glänzend gelöst hat – insbesondere Vizepräsident Klaus P. Gehrmann bleibende Verdienste erworben. Er hat die Bauarbeiten überwacht und geleitet, war immer zur Stelle und konnte mit seinem Organisationstalent dem Club so manchen Euro sparen. Die Bauarbeiten kamen im Juli / August 2003 zum Abschluss. Trotz des sehr trockenen Sommers 2003 sowie einiger Probleme mit der Beregnungsanlage hat sich der Platz sehr gut entwickelt. Vom 3. bis 5. Oktober 2003 feierten wir sehr glücklich und erleichtert sowohl die Eröffnung unseres lang ersehnten 18-Loch-Platzes als auch das 30-jährige Bestehen des Clubs. Erneut wurde ein goldener Ball geschlagen und ein glänzend besetztes Eröffnungsturnier gespielt. Der erweiterte Platz überstand dieses ohne größere Blessuren, bekam aber dann noch eine Erholungspause bis zum Frühjahr 2004.
In den Jahren 2004 und 2005 wurde der Club von Klaus Peter Gehrmann geführt. Es galt mit einer fast neuen Mannschaft den Platzausbau abzuschließen und die Finanzen zu konsolidieren. Beides ist weitgehend gelungen, wobei nicht zu umgehende Landkäufe auch heute noch den Etat belasten.
Bemerkenswert ist auch in diesen beiden Jahren der Einsatz von Reinhard Bandt, der neben der großen Aufgabe des Platzwartes – immerhin war die Umstellung von 9 auf 18 Löcher zu bewältigen – zusätzlich noch das Amt des Seniorencaptains übernahm.
Durch die Erweiterung hat der Sportbetrieb einen weiteren enormen Aufschwung genommen, zunächst noch unter Werner Posch und ab 2005 durch Bernd Bonn.
Im Juni 2022 feierte der oberhessische Golfclub Marburg e.V. sein 50 jähriges Bestehen. Dies wurde gebührend mit einem großen Festzehlt, Galaabend und vielen großen Sponsorenturnieren gefeiert.
Wenn Sie die bisher so erfolgreiche Entwicklung weiter mitverfolgen wollen, sind Sie herzlich eingeladen, Mitglied zu werden.