Förderung der Artenvielfalt auf der Golfanlage Marburg
Die Bemühungen des Oberhessischen Golfclubs Marburg e.V. zur Förderung der Artenvielfalt auf der Golfanlage in Cölbe-Bernshausen haben sich gelohnt. Andrea Klug, Managerin des GC Kassel und Mitarbeiterin im HGV Umweltausschuss und Katrin von Hagen, ebenfalls Mitglied des Umweltausschusses und Leiterin der Geschäftsstelle HGV „Naturkind“ verliehen im Rahmen eines Besuchs dem OHGC- Präsidenten Michael Schwarz eine entsprechende Urkunde, Schilder, die auf dem Golfplatz an den entsprechenden Stellen auf die jeweilige Aktion hinweisen und eine Informationstafel, die Mitglieder und Gäste auf die Aktion aufmerksam machen soll. Mit dabei waren auch Vizepräsident Karl-Heinz Becker und Schriftführer Günter Kiefer. Vorausgegangen war eine mehrstündige Platzbesichtigung der beiden Damen im Sommer, die dem Club wertvolle Hinweise zur Umsetzung des Vorhabens mit auf den Weg gaben und bereits damals die ersten Aktivitäten des Clubs lobten. Zu den Maßnahmen, die der Club bereits auf seiner 65 ha umfassenden Anlage umgesetzt hat, gehören ein landschaftspflegerischer Plan, 3 Streuobstwiesen, ökologisch wertvolle Heckenstrukturen, Stillgewässer, Sitzstangen für Greifvögel, ca. 50 Vogelnistkästen, 0,5 ha Blühstreifen, Wildbienen-Förderung, Totholzbäume, Totholzhaufen, Insektenhotels und Lesesteinhaufen bzw. Trockenmauern. Bedenkt man, dass die Spielfäche von den 65 ha ca. 25 ha beträgt, wird bewusst, dass Golfplätze geradezu prädestiniert sind, wertvolle Lebensräume für Fauna und Flora zu schaffen und so einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt leisten können. Dieser Verantwortung stellt sich der OHGC auch in Zukunft. Gespräche und Besuche von Behörden sind in Vorbereitung. Auch zeigt der Förderverein des OHGC große Bereitschaft zur Mitarbeit und finanziellen Unterstützung. Michael Schwarz freute sich sehr über die Auszeichnung und bedankte sich auch bei den Mitarbeitern des Greenkeeper- Teams unter Leitung von Frank Pfab für die Umsetzung.
Insektenhotel selber bauen….
Vor nicht allzu langer Zeit haben der Deutsche Golfverband und die Landesverbände in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Umweltministerien eine Initiative gestartet, die zum Ziel hat, …‘auf den Golfanlagen auf Flächen, die nicht unmittelbar zum Spielbetrieb gehören, wertvolle und nachhaltige Lebensräume für Fauna und Flora zu schaffen, um somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt zu leisten.‘ Seit geraumer Zeit beschäftigt sich auch der Vorstand des OHGC mit dieser Thematik und möchte, dass dieses Naturerlebnis durch geeignete Maßnahmen auch auf der heimischen Anlage verwirklicht und von den Mitgliedern und Besuchern wahrgenommen werden kann. Wie der Vizepräsident Karl-Heinz Becker berichtet, nimmt das ursprünglich von Frau Dr. Bodes-Fischer begonnene Projekt im OHGC „an Dynamik“ zu. Mit Frau Klug vom Umweltausschuss des HGV vereinbarte man einen Beratungstermin. „Alle 18 Bahnen wurden dabei im Beisein von Chefgreenkeeper Frank Pfab und Präsident Michael Schwarz abgefahren und inspiziert.“ Das Ergebnis kann sich sehen lassen, Frau Klug bescheinigte dem Club bereits einige Einrichtungen, die dem Projekt dienlich sind: Insektenhotels, Steinanhäufungen, über 50 Nistkästen, Blumenbeete… Im Anschluss an die über vierstündige Besichtigung gab Frau Klug, die auch als Managerin im Golfclub Kassel tätig ist, weitere Tipps, so zum Beispiel das Anlegen von Totholzareas und Bohren von Löchern in Totholzstämme bzw. -äste. Der OHGC beabsichtigt durch die Teilnahme an diesem Projekt das Bewusstsein für den Lebensraum Golfplatz bei den Mitgliedern zu schärfen, ihnen zu verdeutlichen, dass der Golfsport als naturnahe Sportart fungiert und durch die Schaffung und den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume ein wichtiger und nachhaltiger Artenschutz erfolgt. Letztlich schließt sich der OHGC der Meinung des HGV an, dass „der Golfsport als naturnahe Sportart für Mitglieder, Gäste und Interessenten attraktiver wird“.
Präsident Michael Schwarz, (li) und Vizepräsident Karl-Heinz Becker engagieren sich für das Projekt „Lebensraum Golfplatz“. Hier beim Bohren von Löchern in einen Totholzstamm.